16+4

Nr. 3 und mir (M.) geht es gut. Es ist zeitgemäß entwickelt und auch schon ordentlich zu spüren. Seit ca. zwei Wochen auch auf eine Art, die mein Gehirn als „da ist ein Baby – boaaa krass!“ verarbeiten kann. Vorher fühlte sich das eher wie so ein Wackelpudding an, der sich bewegt. Die Gynäkologin* konnte heute auch zu 90% erkennen, dass Nr. 3 wohl eine Vulva haben wird.

Eigentlich ist uns das Ausscheidungsorgan ja egal (Namen haben wir für beide Fälle), aber die Reaktionen der Umwelt sind uns nicht ganz egal. Einerseits haben wir Angst, dass Nr. 12 und Nr. 3 unterschiedlich behandelt werden, wenn sie unterschiedliche Organe in den Hosen haben. So nach dem Motto „dir zeige ich alles Technische, weil du einen Penis hast und dir zeige ich, wie man kocht, weil du eine Vulva hast“ (um jetzt mal exemplarisch die absolute Klischeekeule zu nennen). Andererseits sehe ich es auch als Chance, ein Kind mit Penis groß werden zu lassen, ohne dass es ausschließlich mit „Männer“-Stereotypen aufwächst. Nunja, so oder so werden wir mit der Umwelt und ihren Stereotypen umgehen müssen.

Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf Nr. 3 und das Kennenlernen und darauf, wie süß Nr. 3 und Nr. 12 miteinander sein werden. Ein bisschen Bammel habe ich vor den starken Gefühlen von Nr. 12 und mache mir Sorgen, ob ich die adäquat auffangen kann, zumal ich dann zeitweise alleine dafür verantwortlich sein werde, weil K. leider bald wieder arbeiten muss. Wir werden sehen, welche Glücksform die Zukunft bereit hält. 🙂

Krankenhaus – ein Drama in mehreren Akten

Wir mussten leider unseren Urlaub nach zwei von drei geplanten Wochen vorzeitig abbrechen, weil K. sehr starke Rückenschmerzen hatte. Samstags morgens sind wir (noch am Urlaubsort) in die Notaufnahme gefahren, wo allerdings nur eine Ärztin* mit anderem Fachgebiet war, sodass uns nur die Wahl blieb zwischen stationärer Aufnahme und mehrtägiger Schmerztherapie oder Schmerzmittel in Tablettenform und wieder nach Hause bzw. zum Wohnwagen. Stationärer Aufenthalt kam für K. zu dem Zeitpunkt noch nicht in Frage, sodass wir zurück zum Campingplatz fuhren (über seeeeehr unebene Straßen…), wo K. sich wieder in Liegeposition begeben konnte. Zusammen mit den Schmerzmitteln konnte sie es so einigermaßen aushalten. Nr. 12 war auch sehr kooperativ und ist bspw. zum Stillen immer auf K.s Bauch geklettert, damit diese nicht aufstehen oder sich umdrehen musste. Als es am nächsten Tag eher schlimmer als besser war, beschlossen wir, unsere „Zelte“ abzubrechen. Zum Glück waren wir nicht besonders weit von zu Hause weg, sodass uns K.s Vater mit Partnerin ganz spontan beim Abbau und der Heimreise helfen konnte. K. konnte sich nämlich fast nicht mehr bewegen und M. konnte bei diesen Temperaturen und in schwanger nicht alles alleine abbauen.

An den darauffolgenden zwei Tagen war K. beim Orthopäden* und beim MRT, woraufhin ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. Der Arzt startete einen Versuch zur konservativen Behandlung, dann wurden die Schmerzen allerdings nachts so schlimm und selbst die Schmerzmittel zeigten nahezu keine Wirkung mehr, sodass ich einen Krankenwagen rufen musste. K. war darüber sehr verzweifelt, weil sie das Gefühl hatte, Nr. 12 und mich im Stich zu lassen… Gegen zwei Uhr morgens waren also dann zwei sehr nette Rettungsmenschen da, die auch mit Nr. 12 sehr positiv umgegangen sind, sodass wir es geschafft haben, das Abholen von K. mit dem Krankenwagen („niiinaaa“) positiv zu besetzen. Ich habe ihr* gesagt, dass die netten Menschen der Mama helfen werden und zu Ärztinnen bringen werden, die ihr noch mehr helfen („hifi“) werden und dass es ihr dann bald besser geht. Wir haben dann in der Nacht nicht mehr sehr viel geschlafen, weil Nr. 12 noch nicht so präsent war, dass K. jetzt tatsächlich nicht da ist, wenn sie* im Halbschlaf nach der Brust gesucht hat, was sie* dann immer erschreckte und komplett wach werden ließ.

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