Ein Monat alt

Unser kleines Wunder ist nun schon einen Monat alt. Die Zeit fliegt und wir können uns unser Leben nur noch mit ihr vorstellen! Sie verzaubert uns jede Minute von neuem.

Aber ein wenig von vorne: Unser kleines Kind trainiert seit mehr als zwei Wochen sehr fleißig das Kopfhalten. Wenn wir sie auf dem Arm haben, können wir sie nahezu gefahrfrei tragen, da sie ihren Kopf meist selbst hält. Und wenn wir sie auf den Bauch legen, dann drückt sie fleißig Kopf und Oberkörper hoch und dreht den Kopf von einer auf die andere Seite. Wenn wir ihr dann noch Widerstand an den Füßen bieten, schiebt sie sich begeistert durch die Gegend. Das ist sehr faszinierend. Auch aus der Rückenlage kann sie seit ein paar Tagen den Kopf halten, wenn wir sie hochheben.

Die Rückenlage liebt sie allerdings nicht so. Sie hat dann ständig das Gefühl, zu fallen, fängt an, mit den Armen zu rudern und gerät dann leicht in Panik. So auch beim Baden in Rücken- oder Seitlage. Deshalb haben wir es diese Woche beim Baden mal mit der Bauchlage probiert und hatten prompt ein glücklich planschendes Kind 🙂

Stillen klappt eigentlich richtig gut. Unser Wunder hat von Anfang an ordentlich an Gewicht zugelegt und die Abstände zwischen den Mahlzeiten sind auch sehr erträglich (schwankend zwischen zwei und vier Stunden). Allerdings ist das Stillen seit ca. einer Woche an der einen Brust äußerst schmerzhaft, da K. dort ständig „Verstopfungen“ an der Brustwarze und dadurch bedingt sogar schon einen Milchstau inklusive Fieber hatte. Das belastet leider das Stillen zur Zeit sehr. Die Gynäkologin* hat eine Milchpumpe verschrieben gegen den Stau. Hat nur so mittelmäßig geholfen… Und die Hebamme meinte, dass Kinder die besten „Pumpen“ seien und hat versucht, die verstopften Ausgänge manuell zu öffnen. Aua… Wie es an der Front weiter geht, müssen wir mal abwarten.

Unser Kind macht sein großes Geschäft übrigens am liebsten in den Topf. Das kam so: sie hat sich sehr mit ihrem Bauch und seiner Entleerung gequält, und da sind wir auf die Idee gekommen, sie einfach mal über dem Klo (sehr unbequem für die Mamas) und dann über einem Topf auf dem Wickeltisch (sehr viel angenehmere Haltung für uns!) abzuhalten. Schließlich bringen größere Menschen sich bei Enddarmentleerungsproblemen auch in eine ähnliche angehockte Haltung. Funktioniert seitdem super und hat zur Folge, dass wir in unseren (Stoff-)Windeln ganz oft nur Urin haben.

Mit den Stoffwindeln kommen wir alle drei hervorragend zurecht! Der Kinderpo ist weniger wund als bei den Wegwerfwindeln (vermutlich weil es in den Stoffwindeln feucht ist und Harnstoff auch heilende Wirkung hat und diese Wirkung bei Wegwerfwindeln „weggesaugt“ wird) und das Waschen läuft auch noch stressfrei nebenher. Außerdem fühlt es sich umweltfreundlicher an (man bedenke, was mit der Umwelt passieren würde, wenn beispielsweise jedes Kind in China oder Indien Pampers tragen würde), ist aber erst ab dem zweiten Kind nachhaltig, da zur Herstellung und zum Waschen ja auch Ressourcen verbraucht werden. Richtig gut wäre da nur Windelfrei. Aber das schaffen wir nicht, weil wir die Anzeichen fürs Urinieren nicht erkennen (wie weiter oben beschrieben, erkennen wir das große Geschäft allerdings recht zuverlässig).

Und wie geht’s uns Großen? Wir lernen viel über uns und kommen öfter mal an Grenzen, die wir längst überwunden glaubten. Ich zum Beispiel (M.) habe mich zu Beginn unserer Zeit zu dritt sehr mit Selbstzweifeln geplagt, da ich mit dem Schmerz unserer Tochter nicht umgehen konnte. Ich wollte immer fluchtartig den Raum verlassen, wenn ich es nicht (sehr schnell) geschafft habe, unser Töchterchen zu beruhigen (und hatte dann ein schlechtes Gewissen), da ich nichts mehr will, als dass es ihr gut geht. Ich habe dann relativ viel gelesen und eingesehen, dass hier nicht unser Kind das Problem mit mir hat (sondern in dem Fall mit der Welt oder den Pupsen oder dem Abschalten) sondern ich mit meinen Selbstzweifeln (nicht gut genug sein und so) und dass ich emotional mehr Schaden anrichte, wenn ich gehe, als wenn ich bleibe und eben auch mal überfordert bin. Seitdem halte ich es viel besser aus, wenn es der Kleinen mal schlecht geht und erlaube mir auch mehr Fehler und vor allem erlaube ich mir öfter, das Positive (meines Handelns) aktiv wahrzunehmen. So bin ich denn auch eine sehr glückliche Mama und kann die Zeit zu dritt genießen.

 

5 Gedanken zu “Ein Monat alt

  1. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht und schön zu hören, dass ihr euch so gut und toll aneinander gewöhnt! Ihr macht das super und ich finde es ist immer die Hauptsache, dass man versucht Lösungen zu finden und sich eigenen Herausforderungen zu stellen. Perfekt ist ohnehin a) überbewertet b) unrealistisch und c) unglaublich öde 🙂

    Ich wünsche euch noch unendlich viiiiiiiile tolle und aufregende Baby-Kennenlern-und Kuschel-Stunden 🙂

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  2. Schön, von euch und euren Erfahrungen zu lesen! Eure Tochter klingt ja motorisch schon richtig fit. Die flitzt euch wohl schon davon, bevor sie ein Jahr alt ist, wenn sie jetzt schon so agil ist 😊
    Ich kann das gut nachvollziehen, dass man im Übergang zur Elternschaft (wieder) mit eigenen Themen konfrontiert ist und sich noch mal mit Einigem neu auseinander setzen muss. Wir merken das jetzt schon, wie sehr wir uns mit eigenen biographischen Prägungen und Macken beschäftigen. Das verlangt schon oft ordentlich „innere Arbeit“, aber ich glaube da ganz fest dran, dass ihr das hinbekommt. Die Liebe für euer Kind ist in jeder Zeile spürbar. ❤️

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  3. Hihi, das mit dem davon flitzen kann ich mir gut vorstellen! Wenn nicht ist’s aber auch nicht schlimm 😀

    Ja, wir merken im Moment mal wieder ganz akut, wie wichtig miteinander reden ist, auch über Themen die wir eigentlich schon für abgeschlossen hielten.

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