Die wilden 13 und ein Kämpfer*

Wir haben sensationelle Neuigkeiten aus der Klinik bekommen: sieben Embryonen haben es je Patientin in den Blastozystenstatus geschafft und wurden eingefroren! 🙂

Das ist ein Wunder und macht uns überglücklich. 🙂 Bis gestern waren es noch 13 kryokonservierte Embryonen, heute Morgen kam dann der völlig überraschende Anruf, dass sie noch einen weiteren kryokonservieren konnten. Jetzt können wir völlig tiefenentspannt an den ersten Einsetzversuch gehen, da wir wissen, dass wir je sieben Chancen auf ein Baby haben, bevor wir noch einmal durch die IVF-Prozedur hindurch müssten.

Beobachtung der Entwicklung unserer Embryos

Nachdem die Eizellen entnommen und befruchtet waren, wurden sie unter ein Embryoscope gestellt, durch welches die Biologen* ihre Entwicklung beobachten konnten ohne sie zu bewegen, sodass sie weniger äußerem Stress ausgesetzt waren. Zusätzlich sind diese Geräte genialer Weise mit Kameras ausgestattet, die ca. alle 20 Minuten ein Bild machen. Aus diesen Bildern wird dann ein Video erstellt, das regelmäßig aktualisiert wird und für uns über das Internet mit einem Passwort verfügbar ist.

Es war so süß den lieben Kleinen bei der Zellteilung zuzuschauen! Und es ist super erstaunlich, dass in solchen winzigen Zellhaufen schon sämtliches Erbgut angelegt ist. Mit der ersten Zelle ist ja sogar schon festgelegt, welche Haarfarbe oder was für eine Nase der neue kleine Erdenbürger* bekommen würde. Die Natur ist schon eine ziemlich geniale Zauberin.

Als Zweizeller (am ersten Tag)
Als Zweizeller (am ersten Tag)
Als Achtzeller (um den dritten Tag)
Als Achtzeller (um den dritten Tag)
Als Morula (am vierten Tag)
Als Morula (am vierten Tag)
Als Blastozyst (am fünften Tag)
Als Blastozyst (am fünften Tag)

Kurzer biologischer (Laien-)Überblick

Die Zellteilung findet zeitlich regelmäßig statt, sodass alle Embryonen, die überlebensfähig sein könnten, am dritten Tag aus ungefähr acht Zellen bestehen sollten. Alle Zellen sollten regelmäßig rund sein und eine regelmäßige Oberflächenstruktur haben.

Am vierten Tag kommt ein überlebensfähiger Embryo in die Morula-Phase. „Morula“ kommt von Latein „morum“, was Maulbeere heißt. Der lose Zellhaufen von vorher verbindet sich in dieser Phase zu einer dichten Masse, die ein bisschen wie eine Maulbeere aussieht.

Am fünften Tag wandelt der Embryo sich dann zum Blastozysten. In dieser Phase hat ein Embryo zwischen 50-150 Zellen und versucht sich aus der „Hülle“, in der er sich bisher befand, zu befreien. Der Embryo pumpt aktiv Flüssigkeit in sein Inneres, um sich aufzuplustern und damit die „Hülle“ zu sprengen. Der Blastozyst beherbergt eine Zellmasse, aus der der Fötus entsteht. Die Zellen, die den Fötus umgeben und beschützen, sind der Embryoanteil der Plazenta, der sich mit dem in der Gebärmutter verbinden soll.

Und wie kommt dann das Baby in den Bauch?

Seit bei derjenigen von uns, die als erste schwanger werden möchte, die Regelblutung begonnen hat (das war fünf Tage nach der Punktion), muss sie sich Hormonpflaster aufkleben. Diese bewirken, ähnlich zur Antibabypille, eine Unterdrückung des natürlichen Zyklus (schließlich soll ja kein neues Ei heranreifen). Wenn das Endometrium, also die Gebärmutterschleimhaut, eine gewisse Dicke erreicht hat, wird ein zweites Medikament vaginal eingeführt, was die Gebärmutter auf die Ankunft des Blastozysten vorbereitet. Es bringt die Gebärmutter in genau das Stadium, in dem sie nach fünf Tagen, also dem Alter des Blastozysten, wäre, damit dieser sich dort einnisten kann.

An diesem Tag fünf müssen wir dann wieder ins Institut Marquès, damit dort einer unserer Embryonen mit einer dünnen Kanüle eingesetzt werden kann. Anschließend heißt es zwei Wochen warten und Daumen drücken bis zum Schwangerschaftstest. Danach müssen weitere acht Wochen die Hormonpflaster auf der Haut bleiben, damit keine Abstoßungsreaktion erfolgt.

Wir sind auch sehr, sehr glücklich, dass wir entgegen der vorherigen Ankündigung direkt mit diesem Nach-IVF-Zyklus den ersten Einsetzversuch starten dürfen. Wir sind nämlich schon sehr gespannt auf unser kleines Wunder und können es nicht erwarten, bis es sich bei uns festhält. 🙂

6 Gedanken zu “Die wilden 13 und ein Kämpfer*

    • Nee nee, zwei Schwangere auf einem Haufen sind uns zu viel 😉 Wir wollen immer nacheinander versuchen schwanger zu sein, sodass wir uns auf die jeweilige Schwangerschaft konzentrieren könnten. Mal sehen, was uns da so blüht 😉

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  1. Das klingt ja richtig toll – herzlichen Glückwunsch, dass es SO gut gelaufen ist! Jetzt drücken wir natürlich weiterhin die Daumen, dass es so super weitergeht und ihr bald einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten könnt 🙂

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  2. Wow, echt perfekt!!! Ich drück ganz fest die Daumen, dass gleich der erste Versuch mit einem dicken 2. Strich endet 🙂 ..also natürlich mit einem gesunden Baby….aber ihr wisst schon was ich meine…

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