Der theoretische Teil der Eizellkultivierung

Erstes „Treffen“ mit unserem Arzt

Unseren behandelnden Arzt haben wir zum ersten Mal per Skype getroffen. Er war sehr nett, hat Humor und uns geduldig alle Fragen beantwortet.

Außerdem hat er uns weitere Untersuchungsaufträge für unsere Haus- und Frauenärztinnen mit auf den Weg gegeben und anhand dieser dann einen Behandlungsplan erstellt. Auch das Prozedere hat er uns genauer erläutert: Wir werden also erst einmal einen Zyklus mit Hilfe der Antibabypille unterdrücken, um dann zu einem geplanten Zeitpunkt einen neuen Zyklus zu starten, der mit den IVF-Medikamenten zu einer erhöhten Eizellproduktion führen soll. Diese Eizellen sollen dann, unter Narkose, in der Klinik entnommen und befruchtet sowie anschließend kryo-konserviert (= „eingefroren“) werden.

Vorteile des Kryo-Konservierens befruchteter Eizellen

Im Gegensatz zur Kryo-Konservierung von unbefruchteten, haben befruchtete Eizellen eine deutlich höhere Überlebenschance von 99%. Da wir bei uns beiden zum gleichen Zeitpunkt Eizellen entnehmen lassen werden, kann bei keiner von uns beiden sofort eine befruchtete Eizelle der Partnerin eingesetzt werden, da dafür das Timing zwischen unseren Körpern zu schwierig herzustellen wäre. Wie sich das für uns gehört, sind wir übrigens das erste lesbische Paar, das am Institut Marquès gleichzeitig Eizellen entnehmen lassen möchte und damit das Klinik-Team vor eine neue Herausforderung gestellt hat ;-).

Nach der Entnahme der Eizellen sollen sich unsere Körper zwei Zyklen lang erholen, bevor frühestens zum dritten Zyklus die medikamentöse Vorbereitung der Gebärmutter auf eine Embryoaufnahme beginnen kann. Wie viele Embryonen eingesetzt werden, wissen wir noch nicht. In Spanien dürfen es allerdings höchstens drei auf einen Schlag sein, und dies auch nur bei Frauen, die extreme Fertilitätsprobleme haben. Da wir jung und gesund sind ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass uns nur ein Embryo eingesetzt wird.

Vom ersten Kontakt zur Klinik bis zum ersten Einsetzen eines Embryos ergibt sich ein Gesamtzeitraum von ca. einem Jahr. Das hat uns eine sehr gute Geduldslektion verpasst, aber auch die Vorfreude noch weiter angekurbelt.

Und was passiert mit dem Rest?

Die befruchteten Eizellen können bis zu 8 Jahre lang kryo-konserviert werden und danach noch erfolgreich zu einem gesunden Kind führen. Das gibt also genügend zeitlichen Spielraum um eine Familie zu planen.

Wenn wir mit der Familienplanung fertig sind und noch befruchtete Eizellen übrig sein sollten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, was mit ihnen passieren kann: erstens können die Eizellen vernichtet werden, zweitens der Forschung zur Verfügung gestellt werden oder drittens an unfruchtbare Paare anonym gespendet werden. Welche der drei Varianten wir für uns auswählen werden, wissen wir noch nicht. Eine Spende wäre allerdings eine Möglichkeit, wie wir (jemand anderem) etwas zurückgeben könnten, dafür dass auch wir dank einer (Samen-)Spende unser Familienglück vervollständigen konnten.

Zur Erklärung des IVF- und Kryo-Konservierungsvorgangs siehe auch:

http://www.institutmarques.de/labor-ivf.html

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